Review – Parc Hotel Billia

Review – Parc Hotel Billia

Till 7. September 2019

Im Sommer dieses Jahres ging es nach einer schönen Kreuzfahrt durch das westliche Mittelmeer für eine Woche zum Entspannen nach Norditalien. Ziel war das Parc Hotel Billia in Saint-Vincent

Genauer gesagt führte mich die Reise in das Aostatal, nahe der Grenze zu Frankreich und der Schweiz. Das Parc Hotel Billia thront auf einem kleinen Hügel und bietet euch einen wunderbaren Blick auf die umliegenden Berge der Alpen und in das Tal hinunter. Zum Komplex des Hotels gehört das Grand Hotel Billia, welches sich im altehrwürdigen Gebäudetrakt befindet und pro Nacht schnell mehr als 280€ kostet. Da man im Prinzip nur etwas größere Zimmer und den Zugang zum Spa on top erhält, lohnt sich die Buchung des Grand Hotels nicht unbedingt, vor allem wenn man im Sommer viel draußen unterwegs ist.

Check-In und Lage

Das Parc Hotel Billia liegt auf einer leichten Anhöhe im schönen Ort Saint-Vincent im norditalienischen Aostatal und ist von Berghängen und viel Grün gesäumt. Schon die Zufahrt über eine kleine Serpentinenstraße ist ganz interessant und dann erhebt sich auch schon das Grand Hotel direkt vor einem. Das Haus steht schon seit einigen Jahrhunderten und ist in einem tollen Zustand. Nach dem (kostenfreien“ Parken des Autos ging es vor zum Hauteingang, welcher auch von den Gästen des Parc Hotel Billia genutzt werden kann. Bereits hier fällt einem die gute Verknüpfung zwischen dem alten Gebäudekomplex mit modernen Elementen und dem neuen Parc Hotel auf. Die gesamte Anlage strahlt eien sehr gepflegten und hochwertigen Eindruck aus und das Wetter hat in dieser Zeit zu einem wunderbaren Blick auf die Umgebung beigetragen.

Obwohl ich diesen Aufenthalt durch einen sehr guten Preis bei einem Drittanbieter gebucht habe, war der Check-In sehr freundlich und nachdem es ca. 5min später die Zimmerkarten gab, wurden auch kurz das Hotel und einige Wege erläutert. Schon ging es einmal durch das Hotel zum Gebäudeteil mit den Zimmern des Parc Hotels und auf die 2. Etage. Der Anbei ist in dunklen Holztönen gehalten, wobei innen viel Wert auf helle Farben und Akzente gesetzt wurde. Das Hotel ist gut durchdacht und bietet neben einem direkten Zugang zum Casino auch ein großes Konferenzzentrum in einem der Seitenflügel. Im Winter scheint es hier deutlich voller zu werden, denn vieles deutet auf einen Bezug zu den Skiregionen der Umgebung hin und im Sommer war es erstaunlich leer. Die Umgebung ist mehrere Ausflüge wert, denn neben zahlreichen Burgen, Festungen und Schlössern, kann man auch bis an den Mont Blanc heranfahren. Auf der italienischen Seite kommt ihr bis auf 3.466m mit einer Seilbahn und könnt einen fantastischen Blick auf die Alpen und die Täler werfen. Die Fahrt ist mit 52€ p.P. nicht günstig, lohnt sich aber auf jeden Fall.

3.466m am Mont Blanc

Zimmer und Ausstattung

Das Zimmer war im Vergleich zur Kreuzfahrt und einigen anderen Hotels schon sehr großzügig geschnitten, dafür dass die Buchung ein Standard Zimmer beschrieb. Besonders interessant fand ich den kleinen, aber schönen Balkon, welcher über eine große Schwenktür zu erreichen ist. Diese sieht auf den ersten Blick aus die ein großes Fenster, lässt sich jedoch durch zwei Bolzen öffnen und sieht ziemlich stylisch aus. Neben einem 2m breiten Bett und einigen schönen Details, war das Bad ziemlich groß, wenn auch ohne Badewanne. Es gab eine Regendusche mit Marmorfliesen, Holzhocker und Amenities aus der Region. Auch hier dominierten dunkle Steinplatten und Hölzer das Design, wodurch es ohne das Ambient Light manchmal hätte etwas dunkel wirken können. Die Elektronik lässt sich in den Zimmern über Touch Panels steuern, was ganz lustig aber irgendwie etwas umständlich ist. Leider reagieren diese nämlich auf Druck, wodurch man teilweise öfter drücken musste, bevor die Lampen reagierten. Ganz witzig gedacht, aber leider nicht so ausgereift wie in anderen Hotels. Die Kombination aus den Einrichtungsgegenständen mit der Farbgebung hat eine schöne Atmosphäre im Zimmer geschaffen und ich habe mich die Woche sehr wohl gefühlt. Selbstverständlich gab es auch eine Minibar und kostenfreien Tee- und Kaffee samt Wasserkocher. Sehr schön fand ich z.B. auch eine große Holztür, welche also Schiebetür das Zimmer vom Bad und dem Flur trennen konnte. Dadurch wurde es etwas gemütlicher im sonst eher groß wirkenden Raum. Die Zimmer waren ziemlich gut geputzt und es wurde jeden Tag sehr ordentlich aufgeräumt, wodurch man fast das Gefühl bekam immer in ein neues Zimmer zu kommen. Die Bilder zeigen euch all dies wahrscheinlich deutlich besser, also viel Spaß beim durchstöbern.

Restaurants und Bars

Das Hotel verfügt über mehrere Restaurants und zwei Bars, welche innerhalb des Gebäudekomplexes verteilt sind. Im Hauptrestaurant mit kleiner Terrasse wird das Frühstück für alle Gäste „beider“ Hotels serviert, wodurch auch hier kein Unterschied zwischen den Leistungen besteht. Angrenzend befinden sich zwei große Säle für Lunch und Dinner, welches jedoch separat und à la carte bestellt wird. Die Räume sind mit ca. 7-10m hohen Decken ausgestattet, bieten einen schönen Blick über den Pool hinweg auf das Tal und verbinden die alten Elemente des Hauses mit modernen Designstücken. Alles in allem wirkt der Restaurantbereich sehr hochwertig und man kann hier sicher ein paar schöne Stunden verbringen. Da der Ort und die Umgebung jedoch sehr gute Alternativen bietet, war ich abends und tagsüber nicht in den Hotelrestaurants, weshalb ich hierzu keine Beurteilung schreiben kann.

In den Morgenstunden wird im größten Bereich des Restaurants ein großes Frühstücksbuffet auf unterschiedlichen Tischen und Servierwagen bereitgestellt. Anfangs sah die Auswahl etwas zu gering aus, doch stetiges Nachfüllen und die hochwertigen Produkte haben dies ausgeglichen. Am Platz wurden „nur“ Getränke serviert und Eierspeisen gab es nicht extra, sondern nur am Buffet. Der Service war hier leider nicht besonders gut, obwohl das Hotel nicht ausgebucht war und recht wenig Menschen beim Frühstück saßen. Viele Kellner haben sich eher um das Geschirr, als um die Gäste gekümmert, man war eher langsam und leider wurde wenig Englisch gesprochen. Schade eigentlich, denn insgesamt hat mir das Frühstück ganz gut gefallen, auch wenn Dinge wie Lachs oder Eierspeisen auf Bestellung gefehlt haben. Schaut euch einfach die Bilder an und macht euch selbst ein Bild der Restaurants und der feinen Bar.

Pool und Spa

Wie bereits erwähnt, ist der Spa-Bereich nur den Gästen des Grand Hotels Billia vorbehalten, was im Sommer jedoch keinen Unterschied gemacht hat. Drinnen gibt es einen recht großen Pool, welcher ein Stück nach außen führt und einen Whirlpool. Wenn man unbedingt drinnen schwimmen möchte, zahlt man pro Tag satte 39€ pro Person Eintritt, was im Winter ganz schön teuer werden kann. Da zum Spa auch der Pool und ein Whirlpool im Außenbereich zählen, ist direkt beim Rettungsschwimmer eine Leine gezogen und man kommt nur mit Bändchen in diesen Bereich. Etwas unnötig, aber verständlich.

Pool und Grand Hotel Billia

Der Außenpool, welcher für alle Gäste kostenfrei von 10:00 bis 18:00 Uhr zur Verfügung steht, ist bestimmt 15m breit und knapp 25m lang, wodurch man ordentlich schwimmen und selbst bei gut gebuchter Lage im Hotel entspannt baden kann. Das Areal befindet sich eine Etage unter dem Hotel, wodurch man einen wunderbaren Blick auf das alte Haus und den dahinterliegenden Berg erhält. Der Pool wird durch eine schöne Rasenfläche und zahlreiche bequeme Holzliegen mit dicken Auflagen eingegrenzt. Wie immer gibt es ein paar unbelehrbare, welche der Meinung sind alles mit Handtüchern blockieren zu wollen, doch diese werden nach einiger Zeit proaktiv von den Rettungsschwimmern entfernt. Das Areal macht insgesamt einen sehr gepflegten Eindruck und es wurde viel Wert auf das Ambiente gelegt. Wenn man nicht mitten im Winter anreist, dann kann man sich das Geld für den Spa-Bereich sparen und draußen sehr gut am Pool entspannen. Das Fitnesscenter befindet sich ebenfalls im „Keller“ bzw. auf Ebene des Pools, verfügt über alle gängigen und sehr moderne Geräte und ist selbstverständlich kostenfrei für alle Hotelgäste.

Fazit

Auch wenn das Personal an einigen Stellen etwas langsam war und kaum jemand brauchbar der englischen Sprache mächtig war, so hatte ich einen sehr entspannten und schönen Aufenthalt im Parc Hotel Billia. Die Lage ist nahezu perfekt um die Umgebung zu erkunden, die Mischung aus altem Gebäude, den modernen Elementen und dem Anbau ist sehr gut gelungen und die Zimmer sind sehr großzügig geschnitten. Alles in allem kann man bei einem Preis von knapp 95€ pro Nacht inklusive Frühstück nichts beanstanden und die Zimmer waren jeden Tag in einem perfekten Zustand nach der Reinigung. Laut einigen anderen Berichten sind nicht alle Zimmer in solch einem guten Zustand und es gab wohl schon öfter Probleme mit kleinen Wasserschäden oder angesengten Holzelementen, doch diesen Eindruck konnte ich während meines Aufenthalts nicht bestätigen. Ich würde euch empfehlen ein Zimmer mit Blick Richtung Berg zu nehmen, auch wenn man Richtung Casino die „schönere“ Aussicht schräg in das Tal genießen kann. Im Innenhof ist es deutlich ruhiger und man bekommt die Durchgangsstraße im Ort deutlich weniger mit. Ansonsten hat mir der Aufenthalt ziemlich gut gefallen und am Pool lassen sich auf den bequemen Liegen einige Stunden ganz entspannt verbringen, wodurch ein richtiges Urlaubsgefühl entsteht. Sollte ich einmal auf der Durchreise sein, komme ich gerne wieder, denn nicht nur das Hotel, sondern auch die Region hat einiges zu bieten.


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