Auf dem Jumpseat im Cockpit des A319 mitzufliegen war schon ein Erlebnis! In Neuseeland konnte ich jedoch innerhalb von 30min selbst starten, fliegen und landen…
Das bisher vielleicht beste Erlebnis in meinem Leben, ein Flugzeug, ein Fluglehrer und ich als Pilot am Steuer der Maschine, ich war selten so glücklich!
Aber nun von Anfang an… 2015 und 2016 war ich ziemlich viel Unterwegs und habe u.a. mehrere Monate in Neuseeland verbracht. In Napier, gelegen in der wunderschönen Hawks Bay, war es möglichen einen der sogenannten “Trial Flights” für ca. 70$ zu buchen! Ich habe das dann zu meinem Geburtstag geschenkt bekommen und einen tag später konnte ich auch schon zum Flugplatz fahren. Das Wetter an dem Tag war perfekt, sodass auch der anstehende Sichtflug kein Problem darstellen sollte. Es handelt sich hierbei um einen kleinen, feinen Flugplatz mitten zwischen Weinfeldern und einigen Bergen gelegen.
Ablauf und Flug
Direkt nach der Ankunft hat mich der Fluglehrer in Empfang genommen, wir haben bezahlt und schon gingen die Flugvorbereitungen los. Er hat mir auf einer Karte die legend gezeigt, die Route abgesprochen, unseren Flug beim Tower angemeldet und mir eine theoretische Einweisung gegeben, damit ich die Instrumente richtig bedienen kann und er nicht immer in “meinen” Flug eingreifen muss. Noch kurz die Schlüssel holen und schon geht es zum Flugzeug, einer kleinen Tomahawk mit der Registrierung ZK-FJS. Auf dem Bild ist der Fluglehrer beim Außencheck zu sehen, ich durfte dann gleich einsteigen.
Das Cockpit ist relativ klein, jedoch sind alle Instrumente irgendwie untergebracht und Platz für uns beide war dann auch noch. Schlüssel rein, “Zündung” an, und dann beginnt die Checkliste. Er hat mir jetzt im Cockpit nochmal alles gezeigt, Fragen meinerseits beantwortet und alles fertig eingestellt, sodass ich zum Rollen nur noch die Parkbremse lösen und etwas Schub geben musste. Für so einen kleinen Propeller hat die Maschine gut angezogen und nach ein paar holprigen Minuten über das Vorfeld, bis auf die asphaltierte Startbahn, war es dann soweit.
Die Maschine erreicht ihre Rotationsgeschwindigkeit und hebt auf meinen Befehl hin langsam die Nase in Richtung Himmel. Der Propeller bringt uns schnell auf die richtige Geschwindigkeit und schon steigen wir Meter für Meter in den blauen Himmel. Den Flugfunk übernimmt netterweise der Lehrer und ich kann mich voll und ganz auf die Steuerung konzentrieren. Das Steuerhorn ist dem einer Boing ziemlich ähnlich finde ich, nur das unser Flugzeug natürlich etwas kleiner ist ? Den Wind merkt man extrem stark in so einer Maschine, das hieß für mich ständiges korrigieren und echt harte Arbeit, Manuel fliegen ist dann doch etwas anderes, als einfach den Autopilot bei ein paar hundert Fuß zu aktivieren. Auf gut 3.000 Fuß sind wir in Richtung Küste geflogen, bevor es in einer Rechtskurve zurück Richtung Bergkette ging. Die Aussicht war wunderbar, ich hatte jedoch leider zu viel damit zu tun die Maschine auf Kurs und Höhe zu halten, was garnicht so einfach war! Zum Glück hat die GoPro fast alles aufgezeichnet, sonst hätte man im Nachhinein wahrscheinlich alles vergessen aufgrund der Aufregung. Der Landeanflug verlief reibungslos, auch wenn uns der Wind mehrmals abgedrängt hat. Bei der Landung musste mich der Fluglehrer dann etwas nach unten drücken, damit wir die Landebahn besser treffen, doch mehr musste er nicht tun. Die Landeklappen habe ich wie mit einer Handbremse bis auf die dritte Stufe ausgefahren, den Schub immer weiter gedrosselt und die Nase bei 5° Steigung belassen. Mit abnehmender Geschwindigkeit sind wir fast im Segelflug auf die Landebahn zugeschneit und ich habe meine erste eigene Landung erfolgreich, wenn auch etwas hart, gemeistert! Was für ein unglaubliches Gefühl, ich bin selbst geflogen und es hat geklappt… Wer das komische Gefühl bei der Fahrschule kennt, dem sei gesagt, beim fliegen ist noch viel viel schlimmer. Man hat das Gefühl jede falsche Bewegung kann einen zu großen Fehler verursachen, doch am Ende klappt meistens alles so wie es sollte.
Diesen Tag werde ich mein Leben lang in Erinnerung behalten, noch besser als im A319 mitzufliegen, war es selbst das Steuer zu übernehmen und durch die unendliche Freiheit des Himmels zu fliegen, einfach traumhaft da oben!
Buchung in Deutschland?
Auch in Deutschland ist es möglich solch einen Flug zu buchen! Der preis ist meiner Meinung nach deutlich höher, aber für um die 130€ dürfte es bei einigen Anbietern möglich sein. Gerade bei Groupon gibt es häufig Angebote selbst zu fliegen, wie das dann hier gehandhabt wird und ob man auch so viel selbst machen darf, weiß ich leider nicht. Ich werde es aber demnächst mal ausprobieren. Ich kann euch nur raten es wenigstens zu versuchen, wenn ihr Flugbegeistert seid, dann rein ins Cockpit mit euch! Ein paar Beispiele habe ich euch natürlich rausgesucht.
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