Im Sommer diesen Jahres hatte ich die Chance eine kurze Kreuzfahrt auf der MSC Orchestra nach einem Ausflug nach Kopenhagen mit einzuplanen. Trotzt Buchung einer Außenkabine wurde es glücklicherweise eine Balkonkabine auf Deck 12…
Da ich mich recht kurzfristig für die Buchung der kurzen Passage von Kopenhagen nach Warnemünde entscheiden hatte, waren kaum noch Kabinen frei. Ganz nebenbei wurden die Kabinen von einer anderen Seite mit schwarzen Segeln angepriesen, weshalb das Schiff echt schnell ausgebucht war, vor allem mit sonst eher selten anzutreffenden Gästen. Eigentlich sollte es also eine Außenkabine auf Deck 5 werden für die kurze Reise nach Deutschland. Doch bereits bei Eingabe der Daten auf der Website einige Wochen vor Reisebeginn war alles auf die neue Kabine umgestellt, was sich jedoch bis zum Boarding ändern kann! Mit etwas Glück bekam ich dann jedoch die deutlich bessere Kabine auf einem der obersten Decks relativ weit in der Mitte des Schiffs. Ob mein MSC Status eine Rolle gespielt hat weiß ich nicht, denn bei Kreuzfahrten gibt es schon öfter mal ein Upgrade auf eine bessere Kabine.
Check-In und Einschiffung
Den Check-In erledigt man bei einer Kreuzfahrt bereits von zu Hause aus auf der Website und kann somit gleich entspannt das Gepäck am Hafen abgeben. Zuvor wird schon der Pass und das “Ticket” kontrolliert, sodass nur noch Passagiere in das Gebäude kommen. Einfach die benötigten Unterlagen ausdrucken, die Kofferanhänger anbringen und schon könnt ihr euer (schweres) Gepäck abgeben und euch auf den Weg in Richtung Sicherheitskontrollen begeben. Diese sind mittlerweile ähnlich stark wie am Flughafen und müssen auch nach jedem Landgang passiert werden. Wenn man nicht gerade mit drei großen Reisegruppen zusammen ansteht, dauert dies jedoch oft weniger als 5-10 Minuten. Da auf ein Schiff dieser Größe schnell mehr als 2.500 Passagiere passen, dauert die Einschiffung, also das an Bord gehen gerne mal ein paar Minuten länger. Also heißt es warten bis man aufgerufen wird, doch bucht man eine Suite oder eine bestimmte Kabinenkategorie (z.B. Aurea bei MSC), dann geht auch die Sicherheit und das „An Bord gehen“ relativ schnell. Selbst wenn man keine der beiden Varianten gewählt hat, kann man sich entspannt zurücklehnen, etwas lesen und sich einen Drink am MSC Stand abholen, damit vergehen die 30min auch relativ schnell.
Balkonkabine auf der MSC Orchestra
An Bord des Schiffes angekommen, kann man erstmal die Decks erkunden, da viele Kabinen erst im Laufe des Nachmittages bezugsfertig sind. Ich hatte dieses Mal echt Glück, da die Kabine schon fertig war und die Bordkarten bereitlagen. Diese muss man dann noch an der Rezeption (oft zu voll und nicht zu empfehlen) oder an einem elektronischen Terminal freischalten. Dazu benötigt man eine Kredit- oder EC-Karte, welche ausreichend gedeckt sein sollte. Wer nur mit Bargeld unterwegs ist, muss sich leider anstellen und einen bestimmten Betrag auf das Bordkonto einzahlen, von dem alle Ausgaben beglichen werden. Eure Bordkarte wird sozusagen eure EC-Karte auf dem Schiff.
Unsere Balkonkabine auf der MSC Orchestra lag auf Deck 12 und somit fast ganz oben. Ich würde euch bei der Buchung immer empfehlen den Deckplan zu studieren, um zu vermeiden unter dem großen Restaurant zu schlafen. Wir hatten noch ein paar Decks über uns, weshalb die Kabine eigentlich relativ ruhig lag und auch die Fahrstühle samt großer Treppe lagen einige Kabinen den Gang runter. Die Balkonkabine ist mit ca. 18qm schon ziemlich klein, doch man hat alle Sachen gut in den Schränken und Schubladen verstaut bekommen. Ein großer Spiegel gegenüber dem Bett sollte das Zimmer etwas größer wirken lassen, doch sobald die Vorhänge auf sind, kann man ja die „unendliche“ Weite des Ozeans genießen. Alles in allem würde ich die Balkonkabine trotzdem als recht einfach beschreiben, gerade wenn man sonst in besseren Hotels an Land schläft. Die Zimmer sind relativ hellhörig und man merkt schnell, wenn auf dem Gang Menschen unterwegs sind. Außerdem gab es schon einige abgenutzte Ecken in der Kabine, welche jedoch penibel sauber gehalten wurden. Alles in allem kann man so eine Kabine nicht direkt mit einem herkömmlichen Hotelzimmer vergleichen, da man sich immerhin auf einem Schiff befindet. Das Bett war dann doch bequemer als gedacht und selbst die Dusche war für das kleine Badezimmer ziemlich gut in Schuss und minimal größer als erwartet. Die Bilder sagen am Ende glaube ich doch mehr aus als man schreiben kann, also viel Spaß damit.
Leben an Bord und Landausflüge
Aufgrund der recht kurzen Reise an Bord der MSC Orchestra konnte ich nicht alles an Bord testen. Und meinen “Landausflug” in Kopenhagen hatte ich ja schon hinter mir. Die Stadt ist übrigens echt schön und mindestens eine Reise wert! Die Pools waren angenehm leer am Nachmittag und schön kühl gehalten. Neben zwei größeren Pools gibt es noch einige Whirlpools an Bord. Da das Sonnendeck um die Pools angeordnet ist, kommt einem alles sehr offen vor und es wird schon etwas anstrengend, wenn es voll wird. Allein deshalb würde ich immer eine Balkonkabine wählen, um in Ruhe alleine oder zu zweit an der frischen Luft sein zu können. Denn mit mehr als 2.500 Passagieren wird es auf Dauer dann doch etwas anstrengend. Dies merkt man besonders in den Buffet Restaurants, welche jedoch eine deutlich bessere Auswahl bieten, als die “normalen” Restaurants mit den festen Tischzeiten. Ansonsten verteilen sich die Passagiere jedoch gut über die Decks, sodass es nicht zu voll wirkt. Ein Theater, ein Sportplatz und eine Minigolfanlage gibt es selbstverständlich auch noch. Alle Ausstattungsmerkmale findet ihr direkt Hier bei MSC.
Fazit
Schon nach meiner ersten richtigen Kreuzfahrt an Bord der MSC Poesia, war ich mehr als begeistert von dieser eher langsamen Art des Reisens. Das Hotelzimmer ist immer dabei, man muss nichts schleppen und sieht trotzdem viele schöne Ecken der Erde. Natürlich ist fliegen immer sehr schön, doch an Bord eines Schiffes hat man bei entsprechender Ausstattung und einem guten Service eine echt schöne Zeit. Wer sich zu einigen Zielorten außerdem eher weniger traut die Organisation zu übernehmen, ist auf Schiffen immer ganz gut aufgehoben, auch wenn dies seinen Preis hat. Wenn es in Zukunft weiterhin so günstige und vor allem hochwertige Kabinen gibt, werde ich wohl ab und zu auf einem Schiff unterwegs sein. Empfehlen, kann ich euch eine Kreuzfahrt auf jeden Fall, denn viele Klischees sind mittlerweile genauso überholt, wie das Durchschnittsalter an Bord der modernen Schiffe!
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