Mit diesem Artikel möchte ich euch die schöne Balkonkabine auf der MSC Poesia vorstellen und einige gute Einblicke an Bord geben. Schon jetzt kann ich sagen, dass ich eine wunderbare Woche im Oktober 2017 auf dem Mittelmeer verbringen konnte…
Schon als kleines Kind wollte ich unbedingt auf Kreuzfahrt gehen, doch obwohl ich durch meine Familie sehr viele schöne Ecken unserer Erde sehen durfte, hat sich eine Kreuzfahrt nie so wirklich ergeben. Betrachtet man außerdem die Preisentwicklung, so war es vielleicht ganz gut mehrmals in den Urlaub zu fahren, als eine einzige Kreuzfahrt im Jahr zu machen, welche doch noch recht teuer waren damals. Auch heute sollte man bei der Buchung einer Kreuzfahrt, egal ob bei MSC oder anderen Reedereien immer den Preis im Auge behalten. Neben dem allgemeinen Preis für die Kabine kommen oft noch Zuschläge für Trinkgelder, bestimmte Getränke oder den Zugang zum SPA an Bord. Wer auf diese kleinen Dinge Rücksicht nimmt, kann jedoch eine wunderbare Zeit an Bord genießen, denn letztendlich dürfte für jeden etwas dabei sein. In diesem Artikel soll es jedoch hauptsächlich um die Balkonkabine auf der MSC Poesia gehen, denn das Schiff werde ich euch noch gesondert vorstelle.
Check-In und Einschiffung
Im Vergleich zum Flughafen wirkt der Check-In oder besser die Einschiffung schon etwas speziell. Man druckt sich alle unterlagen vorher aus, bringt die Gepäckschilder an seinen Koffern an und schon geht es zur ersten Kontrolle. Dort werden die Ausweise und das Ticket kontrolliert und schon können die Koffer an einem extra Schalter abgeben werden. Bis dahin ging es ähnlich schnell wie am Flughafen, doch ich habe bisher keinen Flieger gesehen in den über 2.500 Menschen passen, was bei einem Kreuzfahrtschiff schnell der Fall ist. Also heißt es warten bis man aufgerufen wird, doch bucht man eine Suite oder eine bestimmte Kabinenkategorie (z.B. Aurea bei MSC), dann geht auch die Sicherheit und das “An Bord gehen” relativ schnell. Selbst wenn man keine der beiden Varianten gewählt hat, kann man sich entspannt zurücklehnen, etwas lesen und sich einen Drink am MSC Stand abholen. Dadurch vergehen die 30min dann auch relativ schnell. Keine Frage, wer Pech hat und zusammen mit drei Bussen ankommt, wartet auch mal länger als 2h auf seine Einschiffung, aber dass kann man ja sinnvoll planen.
Nach einer ziemlich gründlichen Sicherheitskontrolle ging es dann in Venedig an Bord und man konnte das erste Mal an Deck spazieren gehen. Zuvor sollte man möglichst schnell, vorbei an all den bereitstehenden Angestellten, in eine ruhigere Ecke des Schiffs gehen, da einem vorne möglichst alles verkauft werden soll, was man noch als Extra gebrauchen könnte. Natürlich immer freundlich und zuvorkommend, aber zusammen mit mehreren hundert Gästen einfach anstrengend. Sobald die Kabinen dann fertig sind ertönt eine Ansage oder ein Signalton und schon kann man seine Kabine betreten. Die Türen sind auf und alle nötigen Informationen inkl. der “Cruise-Card” liegen bereit. Diese müsst ihr noch an einem Automaten oder der Rezeption mit Bargeld oder einer Kreditkarte validieren und schon kann die Kreuzfahrt beginnen. Die Cruise-Card dient euch ab jetzt als “Ausweis” bei der Aus- und Einschiffung an euren Zielhäfen und als Zahlungsmittel an Bord.
Balkonkabine auf der MSC Poesia
Unsere Balkonkabine auf der MSC Poesia lag auf Deck 9 und somit relativ weit oben. Ich würde euch bei der Buchung immer empfehlen den Deckplan zu studieren, da man somit vermeiden kann direkt unter dem großen Restaurant zu schlafen. Wir hatten noch ein paar Decks über uns, weshalb die Kabine ruhig lag und auch die Fahrstühle samt großer Treppe lagen einige Kabinen den Gang runter. Da es für mich die erste große Kreuzfahrt war, fand ich den Blick vom Balkon natürlich noch besser, als ich diesen erwartet hätte. Die Balkonkabine ist mit ca. 15qm schon ziemlich klein, doch man hat alle Sachen gut in den Schränken und Schubladen verstaubt bekommen. Ein großer Spiegel gegenüber dem Bett sollte das Zimmer etwas größer wirken lassen, doch sobald die Vorhänge auf sind, kann man ja die “unendliche” Weite des Ozeans genießen. Alles in allem würde ich die Balkonkabine trotzdem als recht einfach beschreiben, gerade wenn man sonst in besseren Hotels an Land schläft.
Die Zimmer sind relativ hellhörig und man merkt schnell, wenn auf dem Gang Menschen unterwegs sind. Außerdem gab es schon einige abgenutzte Ecken in der Kabine, welche jedoch penibel sauber gehalten wurden. Alles in allem kann man so eine Kabine nicht direkt mit einem herkömmlichen Hotelzimmer vergleichen, da man sich immerhin auf einem Schiff befindet. Das Bett war dann doch bequemer als gedacht und selbst die Dusche war für das kleine Badezimmer ziemlich gut in Schuss. Hat man sich erstmal an das kleine “Zimmer” gewöhnt, dann kann man es sich hier wirklich gut gehen lassen. Außerdem hat man den großen Vorteil, dass man ohne all die Menschen um einen herum, an die frische Luft gehen kann! Der Balkon bietet platz für zwei Stühle samt Hocker und eignet sich hervorragend für ein schönes Frühstück oder ein Glas Champagner am Abend. Wer sich für das Schiff an sich interessiert kann außerdem bei den Manövern oder dem An- bzw. Ablegen zusehen, ohne mit hunderten von Menschen an der Reling gedrängt stehen zu müssen. Ich denke die Bilder unter diesen Zeilen werden mehr sagen, als ich beschreiben kann, also viel Spaß.
Leben an Bord und Landausflüge
Das Leben an Bord lässt sich eigentlich recht einfach beschreiben, denn mir sind viele der Attraktionen einfach zu viel. Wer Lust hat kann jeden Abend mehrere Shows besuchen, welche ich mir auch fast täglich angesehen habe und garnicht mal schlecht fand. Dann gibt es noch das große Fitnesscenter, unzählige Restaurants, Shops, Pools, das SPA und die großen Decks. Alles in allem ist das Schiff in einem guten Zustand und wirkt von außen ziemlich modern. Da ich auf die MSC Poesia jedoch in einem anderen Artikel näher eingehen möchte, soll es vorerst bei ein paar Eindrücken und den Bildern bleiben.
Zu den Landausflügen sei noch gesagt, dass ihr diese immer zusätzlich zu eurer Kreuzfahrt buchen müsst! Wer gerne sicher zur Abfahrtszeit zurück am Hafen ist und nicht gerne selbstständig die jeweiligen Regionen und Städte erkunden möchte, sollte eine dieser teuren Touren buchen. Man kümmert sich laut Aussagen von einigen Reisenden sehr gut um die Gruppen und betreut diese vom Treffen an Bord bis zum erneuten “An Bord gehen”. Ich habe mich jedoch nur zu einer Gelegenheit von einem Bustransfer überzeugen können, da es kaum alternativen gab und ich in diesem Fall wirklich pünktlich zurück sein wollte. In den meisten Fällen zahlt ihr jedoch einen enorm hohen Preis für Relativ wenig Gegenleistung und könnt selbst die Stadt eurer Wahl erkunden gehen. Keine Frage, es gibt viele schöne Touren und man sieht extrem viel in kurzer Zeit, doch mein Lieblingsbeispiel ist das folgende. Es gibt einen externen Bootstransfer vom neuen zum alten Hafen auf Mykonos in Griechenland. Entweder zahlt man 2€ return an einem kleinen Schalter am Hafen oder aber man geht zu den MSC Fahnen daneben und zahlt 10€ für das gleiche Schiff! So zieht sich das Prinzip mit den Ausflügen über die ganze Kreuzfahrt, schade falls man kein Internet oder einen Reiseführer hat, welcher einem hilft diese Dinge vorher zu wissen.
Fazit
Ich muss ehrlich sagen, dass man vor solch einer Reise eher an Rentnerurlaub und zu viele Menschen denkt, doch diesen Eindruck kann ich nur teilweise bestätigen. Klar ist auf jeden Fall, dass es auf Dauer einfach zu viele Menschen sind und man sich ab und zu wirklich auf die Kabine zurückziehen muss, doch da spielt natürlich die eigene Meinung eine große Rolle. Gerade zu den Hauptzeiten war das große Restaurant schon sehr überlaufen und leider hat man auf Kreuzfahrten auch immer ein paar spezielle Gäste an Bord, welche scheinbar noch nie etwas von Manieren oder Sauberkeit gehört haben. Ich hatte jedoch eine wunderbare Woche an vielen schönen Destinationen und war mit dem Produkt im allgemeinen sehr zufrieden. Die Kabinen könnten langsam eine kleine Renovierung vertragen, doch wenn ich mir manch anderes Schiff angucke, sehen vor allem die Balkonkabinen auf der MSC Poesia noch sehr gut aus. Sollte es mal wieder eine Balkonkabine oder Suite zu solch einem guten Preis geben, werde ich auf jeden Fall noch einmal die Anker lichten!
2 Kommentare
Astrid
Wir planen nächstes Jahr im Mai eine Kreuzfahrt mit der Poesia und da war Dein Bericht wirklich sehr hilfreich für uns. Bislang haben wir noch nicht gebucht. Wir beobachten noch die Coronalage und warten ausserdem auf ein Sonderangebot.
Antworten · 3 Jahren agoAstrid antworten
Till
Hallo Astrid, freut mich helfen zu können. Die Poesia ist ein schönes Schiff, falls ihr im Mittelmeer-Raum unterwegs seid, kann ich die Grandiosa auch sehr empfehlen. Viele Grüße :)
Antworten · 3 Jahren agoTill antworten
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