Review – Hotel Adlon Kempinski Berlin

Review – Hotel Adlon Kempinski Berlin

Till 20. Juni 2020

An einem schönen Sommerwochenende ging es für mich in das historisch bedeutsame und prunkvolle Hotel Adlon Kempinski in Berlin. Meinen Eindruck und zahlreiche Bilder findet ihr hier.

Der Name „Adlon“ steht als Synonym für eines der bekanntesten und besten Hotels in Deutschland. Direkt am Pariser Platz gelegen hat das historische Haus, trotz der vollständigen Zerstörung im zweiten Weltkrieg, eine einzigartige Geschichte und zeigt dies auf gekonnte Art. Vom Betreten des Hotels bis zur Abreise hat man sich wie in einem „Grand Hotel“ vergangener Zeit gefühlt, ohne auf den modernen Komfort verzichten zu müssen. Auch wenn nicht jedem das Design des Hotels gefällt, so ist der Standard wirklich hoch und man kann es sich richtig gut gehen lassen. An einer der besten Adressen Berlins findet man neben prunkvollen Zimmern und einer grandiosen Lobby viele schöne Details der Berliner Geschichte. Selbst wenn man nicht der größte Hotelfan ist, so ist eine Nacht im Hotel Adlon Kempinski etwas besonderes und bleibt noch lange in Erinnerung.

Check-In und Lage

Ich konnte mir das Hotel Adlon Kempinski im Rahmen einer Sonderaktion während der Coronazeit ansehen und war positiv überrascht. Das Hotel befindet sich direkt Unter den Linden am Pariser Platz und gehört damit zu den exklusivsten Adressen Deutschlands. Schon am Eingang liegt der rote Teppich bereit und man gelangt durch eine große Drehtür in den neu gestaltete Lobby. Vor einigen Jahren sah diese noch deutlich verstaubter aus und hat nicht einen solch hellen Eindruck gemacht. In der Mitte unter dem großen Buntglasdach gibt es einen kleinen Springbrunnen und rundherum kann man gemütlich in der Lobby sitzen.

Der Check-in erfolgte, wie im Frühjahr und Sommer 2020 üblich, durch eine Plexiglasscheibe. Ein sehr freundlicher Mitarbeiter hat kurze die Formalien für uns erledigt, um eine Unterschrift gebeten und schon gab es die Zimmerkarten. Sollte man Hilfe mit dem Gepäck benötigen, steht genug Personal bereit und man wird auf sein Zimmer begleitet. Da ich nur mit leichtem Gepäck unterwegs war, ging es auch schon durch die Lobby zu den historisch anmutenden Fahrstühlen. Diese funktionieren einwandfrei, haben ein altehrwürdiges Design und einen echten Etagenzeiger. Sowohl die in hellen Marmortönen gehaltene Lobby, als auch die Flure haben einen grandiosen Eindruck hinterlassen. Auf der 2. Etage angekommen ging es dann auch schon in das im Vergleich deutlich älter wirkende Deluxe Zimmer.

Zimmer und Ausstattung

Das Zimmer empfängt einen mit warmen Holz- und Gelbtönen, wobei es ohne das Ambientlight schnell dunkel werden kann im Zimmer. Es gibt einen längeren Flur, sehr große Kleiderschränke und damit genug Platz für größeres Reisegepäck. Aufgrund der Aktion konnte man leider kein Upgrade oder spezielle Wünsche zur Lage des Zimmers äußern, weshalb man den Blick in den grünen Innenhof zu akzeptieren hatte. Schön ruhig, aber leider kein Blick auf die umliegenden Sehenswürdigkeiten. Es gab die klassischen Amenities, eine Kaffeemaschine (Kapseln), eine Minibar und recht gut sortierte Spirituosen in kleineren Abfüllungen. Mit Badezimmer findet man dann alle weiteren Dinge vor, die man für einen kurzen Aufenthalt benötigt. Bademäntel, Slipper und viele weitere Annehmlichkeiten sind selbstverständlich im Zimmer untergebracht. Fehlt doch noch etwas, so kann man sich schnell und mit nur einem Anruf weitere Extras auf das Zimmer bringen lassen.

Alles in allem war das Zimmer hervorragend geputzt und doch nicht mehr im besten Zustand eines „Grand Hotels“ vergangener Tage. Es gab einige Ecken und Kanten, welche nicht mehr gut instand gehalten wurden. Außerdem waren einige Kerben oder Kratzer in der dunklen Holzvertäfelung, was nicht unbedingt zu einem besseren Eindruck beigetragen hat. Auch an den Polstermöbeln könnte man deutliche Alterserscheinungen feststellen, auch wenn diese sehr bequem waren. Zum Glück waren die Betten, Decken und Kissen wirklich ausgesprochen bequem, wodurch man eine sehr entspannte Nacht im Hotel Adlon verbringen konnte. Insgesamt wirkte das Zimmer etwas zu alt für ca. 200-400€ pro Nacht und dies in einem der besten Hotels Deutschlands. Mit wenigen Mitteln, kann man z.B. Wände renovieren, alte Telefone austauschen und Steckdosen etc. erneuern. Ansonsten kann in einigen Jahren das Gefühl entstehen, die Zeit wäre stehengeblieben. Ansonsten fand ich das Zimmer gut eingerichtet und habe bis auf die Altersschwäche an manchen Punkten einen tollen Aufenthalt vor Ort verbringen können.

Hotel und Annehmlichkeiten

Unter normalen Umständen bietet euch das Hotel Adlon Kempinski mehrere Bars, Restaurants und einen großzügigen SPA-Bereich. Aufgrund der Beschränkungen im Frühjahr 2020 war leider kaum etwas geöffnet und auch das Fitnessstudio blieb vorübergehend geschlossen. Man konnte sich ansonsten frei in dem großen Komplex bewegen und es war im Vergleich zu einem anderen Juniwochenende sehr ruhig im Hotel. Neben der hervorragenden Lage in der Berliner Innenstadt wird euch ein ausgezeichneter Service geboten und das gesamte Personal ist super freundlich. Egal ob Empfang, Housekeeping oder bei einem entspannten Drink in der Lobby, euch wird immer ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert und man kümmert sich wirklich gut um die Gäste. Selbst den Turn-Down Service am Abend kann man auf Wunsch bestellen, darf sich dann aber währenddessen nicht im Zimmer aufhalten. Leider hat der Schuhputzservice nicht funktioniert, was aber auch an der aktuellen Situation gelegen haben könnte. Alles in allem war ich mit dem Aufenthalt sehr zufrieden und an den Kleinigkeiten sollte man einfach arbeiten, damit das Hotel weiterhin seinem ausgezeichneten Ruf gerecht wird.

Frühstück und Restaurants

Da es durch die Covid-19 Situation noch immer kein richtiges Frühstück in dem Hotelrestaurant gab, musste eine Alternative her. Das Hotel bietet proaktiv ein „begleitetes“ Frühstück a la Carte in der Bell Etage an oder man bestellt dieses einfach kostenfrei aufs Zimmer. Ich hatte am nächsten Morgen leider einen sehr frühen Termin und entschied mich daher für den Room Service. Die Speisen konnte man ganz einfach auf der Karte im Zimmer auswählen und über den Room Service für den kommenden Morgen ordern. Bei zwei Personen im Zimmer zählen alle Speisen auf Wunsch doppelt, wodurch man recht viel zum Frühstück bekommt. Ich habe absichtlich bei einigen dingen nur eine Portion bestellt, um nicht zu viel zu verschwenden. Das Frühstück wurde dann auf die Minute zum Zimmer gebracht und man selbst übernimmt ab der Türschwelle, da die Mitarbeitenden nicht das Zimmer betreten dürfen. Bis auf die „Lobbybar“ und das Frühstück, blieben leider alle Restaurants geschlossen, weshalb ich nur über das Frühstück berichten kann.

Fazit

Bis auf wenige Ausnahmen und einige Kleinigkeiten, war mein Aufenthalt im Hotel Adlon wirklich angenehm. Das Hotel versprüht einen ganz bestimmten Charme, man achtet auf viele Details und gibt dem Gast das Gefühl in die Zeit der „Grand Hotels“ zurückversetzt zu werden, als Massentourismus ein Fremdwort war. Sowohl die persönliche Begrüßung, als auch der nette Empfang haben schon von Beginn an eine herzliche Atomsphäre erzeugt. Mittlerweile gibt es bedeutend „bessere“ und modernere Hotels, auch innerhalb der Kempinski Kette. Das Adlon schafft es jedoch zu überzeugen und liefert ein solides Gesamtkonzept ab. Leider zahlt man heutzutage recht viel für die gute Lage und den Namen, wodurch Aufenthalt unter 200€ ohne Frühstück eher selten zu finden sein dürften. Möchte man jedoch einmal im Hotel Adlon übernachtet und den hervorragenden Service und das Ambiente genossen haben, so kann ich euch den Aufenthalt nur empfehlen. Für einen Städtetrip ein wirklich perfekt gelegenes Hotel, für einen Urlaub würde ich dann aber eher das wunderbare Kempinski Hotel Berchtesgaden bevorzugen. Alles in allem ein grandioser Aufenthalt, mit kleinen Schönheitsfehlern, in einem der besten Hotels Deutschlands.


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