Review – Le Meridien Grand Hotel Nürnberg

Review – Le Meridien Grand Hotel Nürnberg

Till 22. September 2020

Auf dem Weg nach Süddeutschland ging es für mich in das zentral gelegene Le Meridien Grand Hotel Nürnberg.

Aufgrund einer längeren Reise habe ich mich für das Le Meridien Grand Hotel Nürnberg entschieden und bin eine Nacht vor Ort geblieben. Aufgrund der speziellen Vorkehrungen und der eingeschränkten Auswahl möchte ich gleich darauf hinweisen, dass der Aufenthalt im Sommer 2020 stattgefunden hat. Wie überall zu dieser Zeit, musste also auf den Abstand, das Tragen einer Maske und viele weitere Kleinigkeiten geachtet werden. Das Personal hat dies ebenfalls sehr professionell und ohne Probleme umgesetzt, wodurch man sich gut aufgehoben fühlte.

Check-In und Lage

Das Hotel befindet sich direkt gegenüber des Hauptbahnhofs am Rande der Nürnberger Altstadt. Zu Fuß braucht ihr also selbst mit großem Gepäck nicht lange, um euch nach der Anreise entspannt im Zimmer ausstrecken zu können. Einmal über die Straße steht ihr auch schon mitten in den ersten Gassen der Altstadt und könnt euch z.B. im wunderschön restaurierten Waffenhof Lebkuchen oder Handwerkskunst mit nach Hause nehmen. Die anderen Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Kaiserburg oder der Hauptmarkt befinden sich ca. 15min entfernt. Diese könnt komplett innerhalb der Fußgängerzone zurücklegen und auf dem Weg in zahlreichen Geschäften einkaufen oder im Biergarten etwas essen gehen.

Aufgrund der Situation im Sommer 2020 verlief der Check-In recht langsam, obwohl man komplett allein in der Lobby stand. Mit Maske und frisch desinfizierten Händen gab es dann irgendwann die Zimmerkarten und eine kurze Erklärung, wie das Frühstück ablaufen wird. Eine Uhrzeit konnte, musste man aber nicht angeben, da nur wenige Zimmer gebucht waren. Auch wenn das Hotel schon ein paar Jahre in Betrieb ist, hat man sich viel Mühe gegeben des alten Charme des Hauses aufrecht zu erhalten. Bis auf einige Ecken und Kanten hat dies auch sehr gut funktioniert und man hat sich schnell wohl gefühlt.

Zimmer und Ausstattung

Über den „goldenen“ Fahrstuhl ging es schnell auf das Zimmer, wobei man ohne Gepäck auch die altehrwürdige Treppe nutzen kann. Das Design wirkte recht passend, wenn auch ziemlich dunkel. Leider hat man an einigen Stellen dann auch gemerkt, dass das Hotel schon ein paar Jahrzehnte steht und teilweise „nur“ überstrichen wurde. Ingesamt stimmte das Konzept aber.

Das Zimmer war recht groß, bot zwei bequeme Stühle, einen Tisch und einen großen Fernseher mit zahlreichen Programmen. Sowohl die Minibar, als auch alle anderen Gegenstände und Möbelstücke waren leergeräumt aufgrund der Hygienerichtlinien. Auf Wunsch konnte man sich z.B. eine Kaffeemaschine, einen Wasserkocher oder einen Bademantel bringen lassen. Dies habe ich während des Aufenthalts in Anspruch genommen, wobei die Umsetzung schnell erfolgte, auch wenn es zuerst einen kaputten Wasserkocher gab. Der Stil gefiel mir recht gut und trotz der großen Straße vor dem Fenster hat man davon nicht viel mitbekommen. Viel schöner war so oder so der Blick auf den Waffenhof und einen der alten Türme der Stadtmauer von Nürnberg. Sowohl bei einigen Holzmöbeln, als auch am Teppich hat man die Nutzungserscheinungen gesehen, welche sich aber in Grenzen hielten. Die Bilder können das Zimmer aber nochmal deutlich besser veranschaulichen.

Bad und Amenities

Im Badezimmer findet ihr einen recht speziellen Stil vor, welcher mit etwas besserer Pflege auch schöner gewirkt hätte. Die Einrichtung ist Geschmacksache, doch einige Armaturen hätten schon ausgetauscht werden können. Es war jedoch sehr gut geputzt und man hatte trotz der Einschränkungen einige Amenities auf dem Zimmer, welche in anderen Hotels komplett fehlten. Ansonsten gab es nichts besonders im Badezimmer, wobei am Abend Probleme mit dem warmen Wasser auftraten. Diese ließen sich trotz mehrmaliger Anfrage nicht direkt beheben und ich musste dann morgens in die Dusche. Da ich nicht so viel Stress haben wollte und man sich ansonsten viel Mühe gegeben bzw. alle Wünsche erfüllt hat, habe ich einen Umzug in ein anderes Zimmer abgelehnt. Alles in allem war das Zimmer nämlich sehr schön und ich habe die zwei Tage entspannt genießen können.

Restaurant und Frühstück

Wie in den meisten Hotels waren die Restaurants und Bars auch im Le Meridien Grand Hotel Nürnberg geschlossen, bis auf kurze Ausnahmen. Das Frühstück gab es im Erdgeschoss, seitlich der Lobby. Mit „Einbahnprinzip“ gibt es durch die Bar zum Frühstück, wo direkt ein sehr freundlicher Mitarbeiter wartete. Die im Hotel anwesenden Gäste waren dann scheinbar fast alle gleichzeitig essen, wobei man trotzdem einen schönen Platz am Fenster und um sich herum viel leere Tische vorfinden konnte. Zwischenzeitlich waren dann mehr Angestellte als Gäste da, was ich solch einem Hotel nicht oft vorkommt, geschweige denn zur Frühstückszeit.

Letzteres wurde recht schnell serviert, wobei man im Le Meridien Grand Hotel Nürnberg auf eine vorgefertigte Karte setzt. Zur Auswahl standen frei unterschiedliche Menüs inkl. der klassischen heißen und kalten Getränke. Komisch fand ich, dass das Angebot sehr überschaubar war und neben englischem, kontinentalem und Fitness Frühstück kaum Extras aufgelistet waren. Viele Gäste um einen herum haben sich dann auch mit dieser Auswahl zufrieden gegeben. Eigentlich schade, da bestimmt einige gerne von den Vorhandenen Alternativen erfahren hätten. Auf Wunsch gab es nämlich deutlich mehr, als die Karte hergab. Ich habe ganz normal Omelett, Lachs, Bacon und andere Extras erhalten, welche auf der Karte leider nicht erwähnt wurden. Auch hier hatte man wieder ein wenig das Gefühl, die Hotels ruhen sich gerade etwas auf der Situation aus und fahren das Angebot möglichst weit zurück, obwohl genug Personal und Ressourcen verfügbar sind. Ansonsten war das Frühstück wirklich entspannt und man konnte gut in den neuen Tag starten.

Fazit

Bis auf einige Kleinigkeiten hat mir der Aufenthalt sehr gut gefallen und man konnte sich gut entspannen. Im Jahr 2020 ist irgendwie jeder neue Hotelaufenthalt etwas „besonderes“ und ich war froh mal wieder „auswärts“ übernachten zu können. Das Hotel war recht schlecht gebucht und die normalerweise vollen Flure, Bars, Restaurants und die Lobby waren menschenleer. Auch wenn es sich nur um einen kurzen Aufenthalt handelte, war man sehr zuvorkommend, hat schnell auf Anfragen reagiert und ein „normales“ Hotelerlebnis geboten. Ich komme auch gerne nach COVID-19 zurück, falls ich mal wieder in Nürnberg übernachten sollte. Für knapp unter 100€ inklusive Frühstück kann man in einem solch gut gelegenen Hotel, am Rande der Altstadt wirklich kaum etwas falsch machen.


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