Steigenberger Hotel De Saxe Dresden

Review – Steigenberger Hotel De Saxe Dresden

Till 13. Juni 2020

Im Frühjahr 2020 ging es für mich nach mehreren Umbuchungen und einer speziellen Reisesituation in das schöne Steigenberger Hotel De Saxe nach Dresden.

Aufgrund von Covid-19 haben sich zu Beginn des Jahres 2020 einige meiner geplanten Reisen deutlich verschoben oder musste sogar komplett abgesagt werden. Einen Ausflug nach Dresden wollte ich so oder so unternehmen, also habe ich einer Umbuchung seitens des Hotels zugestimmt, man will der Reisebranche ja irgendwie helfen und nicht nur sein Geld zurückerhalten. Nach einer schnellen Umbuchung und der Planung für das Pfingstwochenende, konnte ich Ende Mai anreisen und die besondere Situation in den Hotels der Stadt selbst erleben. Eines kann man auf jeden Fall sagen, alle Angestellten haben sich viel Mühe gegeben und das Beste aus der Situation gemacht, das rechne ich den Mitarbeitenden hoch an. Nun aber zum Hotel selbst und meine Eindrücken aus Dresden.

Check-In und Lage

Wie bereits erwähnt fand mein Aufenthalt Ende Mai, Anfang Juni 2020 statt, wodurch die Hotels doch sehr spezielle Anforderungen erfüllen mussten. Dresden kann man hervorragend mit dem Zug erreichen und so hatte ich einen Spaziergang von ca. 25min vom Hauptbahnhof zum Hotel vor mir. Dieser führt ein vorbei am Bahnhofsviertel, zum Altmarkt und dann direkt auf die Frauenkirche und den Neumarkt zu. Das Hotel befindet sich in unmittelbarer Sichtweite zur Frauenkirche, wodurch man aus einigen Zimmer einen wunderschönen Blick auf den Markt und die Kirche genießen kann.

Schon vor dem Hotel und beim Betreten der Lobby ist einem ein Unterschied zu „normalen“ Pfingstfeiertagen aufgefallen. Kein einziger Tisch oder Stuhl vor dem Hoteleingang (normalerweise als Kaffeebereich genutzt), kein einziger Gast weit und breit und ein „Leitsystem“ zum Check-In. Im Hotel selbst soll zu jeder Zeit eine Maske getragen werden und in den Fahrstuhl durfte man maximal als zusammengehörige Familie oder als Paar bzw. alleine. Der Check-In erfolgte dann durch Plexiglas und mit Maske, doch die sehr zuvorkommende Angestellte hat auch mit ihren Augen und der Gestik klar machen können, dass man sich sehr über den Besuch freut. Nach einer kurzen Erklärung, wie das Frühstück am kommenden Morgen ablaufen soll und was sonst noch alles „besonders“ ist, ging es dann auch schon zurück zum Fahrstuhl.

Zimmer und Ausstattung

Obwohl eine Art „Premium Zimmer“ gebucht war, was mit ca. 30qm etwas größer ist, als die Standard Zimmer, war der Blick ziemlich enttäuschend. Innenhof, andere Fenster und trotz 5. Etage relativ wenig Licht. Obwohl mir bis zu diesem Zeitpunkt kein einziger Gast begegnet ist und das Hotel von der Auslastung wohl zwischen 25-40% lag, gab es leider kein anderes Zimmer. Einen Aufpreis von 50€ pro Nacht nur für den Blick auf den Neumarkt fand ich dann doch etwas übertrieben und so blieb es für die eine Nacht beim ruhigen Blick in den Innenhof. Dafür waren die Fenster wirklich schalldicht und man konnte trotz der Kirchenglocke ruhig schlafen.

Die Zimmer sind sehr geräumig, bieten eine bequeme Sitzecke samt Tisch und vor dem großen Fernseher einen Schreibtisch mit extra Stuhl. Alles in allem war die Farbgebung sehr gut abgestimmt und man fand sich in einem modernen, aber nicht zu kühlen Ambiente wieder. Besonders die dunklen Holztöne und ein paar hellere Farben haben sehr gut harmoniert. Leider war das Zimmer, wie bereits erwähnt, relativ dunkel und dies obwohl man sich in der 5. Etage befand. Das große Bett passte gut in das Gesamtkonzept, wobei mir die Matratzen in den meisten Steigenberger Hotels&Resorts nicht so gut gefallen. Da jeder andere Vorlieben hat und man sich für einen Mittelweg entscheiden muss, kann das Hotel da aber nicht viel ändern. Ich würde aber ggf. auf „echte“ Boxspringbetten wechseln, welche meist einen besseren Schlafkomfort bieten.

Das Badezimmer wurde scheinbar auch saniert, wobei auch hier, wie im Rest des Zimmers die älteren, leicht vergilbten Lichtschalter aufgefallen sind. Wenn man schon renoviert, dann sollte man auch gleich solch ins Auge stechende Details ausbessern. Die Regendusche war sehr angenehm und die Toilette dezent in eine Ecke installiert, was den Raum etwas größer wirken ließ. Im Vergleich zu anderen Hotels, wie dem Steigenberger Grandhotel and Spa Heringsdorf, war das Bad aber eher klein. Amenities gab es bis auf fest installierte Seife und Duschgel keine. Jedoch wurde bereits beim Check-In darauf hingewiesen, dass dies überhaupt kein Problem sei und man alle bestellen kann, was einem fehlt. Normalerweise liegen nämlich einige Seifen, Cremes, Nagelpfeilen, Duschhauben etc. auf dem Waschtisch bereit. Da das Zimmer nur in Ausnahmefällen und auf Wunsch zur Reinigung betreten werden darf (Covid-19), habe ich mir diese Kleinigkeiten nicht extra bringen lassen. Insgesamt war der Zustand des Zimmer ziemlich gut und im Tarif ist sogar die recht gut gefüllte Minibar inbegriffen. Zu dem guten Preis für Pfingsten kann man hier also einen fairen Gegenwert erwarten.

Frühstück und Besonderheiten

Trotz der Matratze habe ich recht gut geschlafen und konnte am nächsten Morgen entspannt zum Frühstück gehen. Direkt am Anreisetag sollte man sich für eine ungefähre Zeit anmelden, damit das Restaurant besser planen kann. Es wurden drei Durchgänge (früh, 09:30 und spät) angeboten, wobei es kein Problem ist, wenn man etwas später oder früher erscheint. Ich war kurz vor 09:30 Uhr im Restaurant in der 1. Etage und wurde mit Maske zu meinem Platz am Fenster geführt. Leider ist auch der schöne Balkon derzeit nicht möbliert, wodurch man sein Frühstück drinnen zu sich nehmen muss.

Anstatt einer Karte auf dem Tisch hat eine freundliche Angestellte den Ablauf erklärt, was jedoch zu viel Rennerei seitens des Personals geführt hat. Im Prinzip bekommt man eine vorgefertigte Etagere, welche mit den Standards, wie Aufschnitt, Käste, Butter, Frischkäse und etwas Salat bestückt ist. Alles was man nicht haben möchte, kann direkt weggelassen werden (z.B. für Vegetarier) oder extra bestellt werden. Und damit begann dann leider auch der etwas unangenehme bzw. anstrengende Teil des Frühstücks.

Es wurde kaum proaktiv angeboten, was zur Auswahl steht, wodurch man immer ins Blaue fragen musste, die Kellnerin nachfragen gegangen ist und wieder zum Platz kam. Anstatt entspannt zu essen, war man also oft mit Bestellungen, Ersatzvorschlägen und weiteren Absprachen beschäftigt. Da auch essentielle Dinge, wie Salz, Pfeffer und Zucker nicht direkt am Platz standen, musste man selbst diese Dinge einzeln anfordern. Auch wenn die Auswahl an Speisen okay war, so habe ich z.B. nur einen kleinen Rest Lachs abbekommen und das junge Paar neben mir nichts mehr. Wir reden hier aber von einem der besten Hotels der Stadt und dies bei einer Auslastung von deutlich unter 50% am frühen Morgen. Dies hätte besser laufen können und um das Frühstück entspannter zu gestalten würde ich eine Liste zum Ankreuzen und Abgeben auslegen, damit wirklich alles auf einmal zum Tisch gebracht werden kann. Auf Nachfrage gab es dann wenigstens einige Eierspeisen, wenn auch keine „ausgefallenen“ Dinge wie Eggs Benedict. Schade eigentlich, denn neben den modernen Zimmern freue ich mich im Hotel immer auf das hervorragende Frühstück in den meisten Häusern.

Alles in allem war das Frühstück okay, aber man hätte auch entspannt auf dem Neumarkt essen gehen können und wäre damit wahrscheinlich besser gefahren. Für normalerweise 20-30€ pro Person erwarte ich dann doch etwas mehr Einfallsreichtum und eine detaillierte Karte, damit die Gäste direkt wissen was angeboten wird und nicht jeder zweite Gast etwas anderes erhält. Die Abläufe würde ich auf jeden Fall optimieren und mir etwas einfallen lassen, um Mangel einzelner Produkte nicht schon bei solch einer niedrigen Auslastung auftreten zu lassen. Berücksichtigt man die aktuelle Situation, so war es gut, aber bei einem weiteren Aufenthalt würde ich mir dann doch etwas mehr erhoffen.

Fazit

Ich persönlich finde die meisten Steigenberger Hotels&Resorts sehr gelungen, da man ohne großes Aufsehen eine gewisse Exklusivität zu einem moderaten Preis geboten bekommt. Aufgrund der Situation zu Beginn des Jahres 2020 konnte man nicht alle Bereiche ausführlich testen und doch hat der Stay einen positiven Eindruck hinterlassen. Im Vergleich zu anderen Hotels in der Stadt war das Frühstück trotz der Einschränkungen recht gut, alle Mitarbeitenden haben auch mit der Maske eine freundliche Atmosphäre geschaffen und die Freude an ihrer Arbeit zum Ausdruck gebracht. Bei einem Preis von ca. 130€ pro nacht im „Premium Zimmer“ inkl. Frühstück kann man mit dem Steigenberger Hotel De Saxe Dresden eigentlich nichts falsch machen. Zu den Adventswochenenden und an einigen hohen Feiertagen muss man für die gleiche Kombination jedoch schnell mehr als 250€ zahlen, was dann etwas teuer ist für die gebotenen Leistungen. Alles in allem ein sehr gelungener Aufenthalt, wenn man die allgemein angespannte Situation in der gesamten Branche berücksichtigt. Ich komme gerne wieder und dann hoffentlich ohne weitere Einschränkungen während der Reise.


0 Kommentare


Kommentieren